Greenwashing im Marketing: 6 Tipps, wie man echte Nachhaltigkeit von leeren Versprechen unterscheiden kann

In der heutigen Zeit steht das Umweltbewusstsein und die damit verbundene Nachhaltigkeit immer mehr im Fokus der Menschen. Unternehmen nehmen diesen Prioritätenwandel bei ihren Kunden wahr und versuchen, sich ein grünes Image zu verleihen. Doch nicht immer ist auch das enthalten, was ein Siegel oder ein Unternehmen verspricht. Dieses Phänomen bezeichnet man als „Greenwashing“. Die Selbstinszenierung eines Unternehmens als nachhaltig und umweltbewusst führt dazu, dass Verbraucher, die nach authentischen und nachhaltigen Dienstleistungen sowie Produkten suchen, vor der Herausforderung stehen, Unternehmen genauer zu betrachten und herauszufinden, welches Unternehmen wirklich nachhaltig agiert und bei welchen Unternehmen es sich dabei nur um leere Versprechungen handelt.

Was ist Greenwashing?

Greenwashing bezeichnet die gängige Praxis eines Unternehmens, sich als umweltfreundlicher und nachhaltiger zu inszenieren, als es in Wahrheit wirklich ist. Oft geschieht dies durch ein durchdachtes PR- und Marketingmanagement, bei dem der Fokus der Werbemitteilung darauf abzielt, ökologisch positive Aspekte von Produkten und Dienstleistungen in den Vordergrund zu rücken. Etwaige negative Aspekte, die sich nachteilig auf die ökologische Bilanz auswirken oder unethische Geschäftspraktiken, werden nicht behandelt und somit vor den Kunden verschleiert. Ziel ist es, das Image des Unternehmens aufzupolieren und das Vertrauen der Verbraucher zu gewinnen, ohne tatsächlich substanzielle Veränderungen vorzunehmen.

Wie erkennt man Greenwashing?

Jetzt stellt sich die Frage, wie man solche Praktiken ausfindig machen kann, um nicht auf Unternehmen reinzufallen, die Greenwashing betreiben. Nun, einfach ist diese Unterscheidung nicht. Sie erfordert eine genaue und umfassende Betrachtung des Unternehmens. Anhand der folgenden sechs Schlüsselfaktoren kann man Greenwashing besser erkennen:

1. Umfangreiche Informationen:

Seriöse Unternehmen liefern transparente Informationen über ihre Nachhaltigkeitsbemühungen. Wenn ein Unternehmen vage Aussagen oder sogar widersprüchliche Behauptungen tätigt, ist Vorsicht geboten. Ein vertrauenswürdig handelndes Unternehmen stellt schnell zugängliche Informationen zur Verfügung, die detailliert klären, wie sie Nachhaltigkeit in ihre Geschäftspraktiken integrieren.

2. Unabhängige Zertifikationen:

Anerkannte Zertifikate oder Siegel von Drittanbietern, wie zum Beispiel das Fair Trade-Siegel oder das Blauer Engel-Siegel, sind ein Indiz für tatsächliche Nachhaltigkeit. Diese Zertifikate erfordern strenge Standards und regelmäßige Prüfungen, um sicherzustellen, dass bestimmte Umwelt- und Sozialstandards eingehalten werden. Um sich einen Überblick über Siegel und die Zertifikationen zu verschaffen, lohnt sich ein Blick auf www.siegelklarheit.de.

3. Konsistenz:

Authentisch nachhaltig agierende Unternehmen legen nicht nur Wert auf die Nachhaltigkeit ihrer Produkte, sondern setzen auch bei der Beschaffung der Rohstoffe auf Nachhaltigkeit und minimieren die Umweltbelastung durch eine optimierte Lieferkette. Unternehmen können in diesem Zusammenhang auf die ESG-Kriterien zurückgreifen. Diese stehen für Environment, Social und Governance, was auf die Umwelt, soziale Verantwortung und nachhaltige Unternehmensführung abzielt. Wenn ein Unternehmen behauptet, nachhaltig zu sein, aber in anderen Bereichen gegen diese Werte verstößt, ist Skepsis angebracht.

4. Messbare Fortschritte:

Echte Nachhaltigkeit erfordert, diese auch in Zahlen und Fakten auszudrücken. Unternehmen, die ihre ökologischen Auswirkungen verringern möchten, setzen sich klare Ziele und zeigen Fortschritte im Laufe der Zeit, wie sie beispielsweise den eigenen CO2-Ausstoß minimieren möchten. Fehlende Nachweise für tatsächliche Verbesserungen könnten auf Greenwashing hinweisen.

5. Vermeidung von „grünen“ Schlagworten:

Wenn Unternehmen Greenwashing betreiben, verwenden sie vermehrt Schlagworte, wie „grün“, „naturschonend“, „natürlich“ oder „umweltfreundlich“, ohne klare Auskunft darüber zu geben, inwiefern das zu verstehen ist. Auch werden oft Farben zur Stilisierung verwendet. Leichte Grün- und Blautöne oder das Verwenden von Tieren, wie Vögeln in Nestern, suggerieren schnell eine Verbindung zur Umwelt, und dieser Effekt wird von Unternehmen gerne ausgenutzt.

6. Recherche im Internet:

Das Internet bietet viele Möglichkeiten, Informationen über Unternehmen und deren Produkte sowie ihre Nachhaltigkeitsbemühungen zu sammeln. Kundenrezensionen, Nachrichtenartikel und Berichte von unabhängigen Organisationen können Aufschluss darüber bieten, wie es um die Nachhaltigkeitspolitik der Unternehmen und Konzerne wirklich steht.

Fazit: Ein verantwortungsbewusster Konsum.

In der heutigen Zeit, in der immer mehr Wert auf Nachhaltigkeit gelegt wird, ist es entscheidend, dass Kunden und Verbraucher in der Lage sind, Greenwashing von authentischer Nachhaltigkeit zu unterscheiden. Um dies zu erreichen, ist eine Auseinandersetzung mit den Unternehmen und deren Praktiken von großer Bedeutung. Nur mit ausreichenden Informationen aus unabhängigen Quellen können Verbraucher nachhaltige Produkte und Dienstleistungen beziehen.

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Stefan Roggatz

Geschäftsführer
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